Alles Wichtige zur Haltung der Bengalkatze

Herzlich willkommen! Auf unserer Info-Seite findest du alles Wichtige zur Haltung der Bengalkatze. Von allgemeinen Pflegetipps über Informationen zu Charakter und Aussehen bis hin zur Geschichte der Rasse.

Bengalkatze

Inhaltsübersicht

Die Geschichte der Bengalkatze

Bengalkatzen, auch als Leopardkatzen bekannt, leben in Süd- und Ostasien. Ihr Lebensraum reicht vom Süden Indonesiens bis hin zum Himalaja. Mittlerweile findet man Bengalkatzen auch in der Haustierhaltung, was vor allem an ihrem schön gefärbten Fell liegt, welches dieser Katzenart ohne Frage ein exotisches Aussehen verleiht.

So wurde die Bengalkatze gezüchtet

Als die promovierte Genetikerin Jean Mill in den 1960er Jahren damit begann, Bengalkatzen zu züchten, war das Ziel, eine Katze mit dem sanften und verträglichen Wesen einer Hauskatze mit dem wilden und exotischen Aussehen einer Wildkatze miteinander zu kombinieren.

In einem Eigenversuch verpaarte Mill eine weibliche Felis Bengalensis mit ihrer schwarzen Hauskatze. Das war der Auftakt zu geplanten Kreuzungen zwischen Wildkatzen und Hauskatzen. Nachdem Mill die erste Bengalkatze gezüchtet hatte, behielt sie ein getupftes Weibchen aus dieser Verpaarung und kreuzte dieses auf ihren Vater zurück. Aus privaten Gründen gab sie ihr Vorhaben doch bald danach auf, bis sie aus einem Genetikprogramm mit Asian Leopard Cats von der Universität von Kalifornien mehrere getupfte Weibchen erhielt.

Probleme in der Züchtung

Bei ihrer weiteren Forschung musste die Genetikerin erkennen, dass die gezüchteten Bengalkatzen erst in der zweiten und dritten Generation die gewünschten Charaktereigenschaften aufwiesen. Eine Herausforderung für die Wissenschaftlerin war, dass sie zunächst nur mit den weiblichen Tieren weiterzüchten konnte, da die männlichen Nachkommen unfruchtbar waren. Letztendlich ist die heutige Bengalkatze durch gezielte Kreuzungen mit Edelkatzen, wie etwa der Abessinier-Katze, Orientalen und der Ägypten Mau, entstanden.

Neben Mill haben sich in den 60er und 70er Jahren auch andere Wissenschaftler daran versucht, die Bengalkatze als Rassekatze zu züchten. Als echte Rasse anerkannt wurde die Bengalkatze aber erst viel später. Im Jahr 1985, als die Bengalkatze erstmalig auf einer TICA-Show (The International Cat Association) offiziell vor Publikum vorgestellt wurde, wurde sie als Rasse anerkannt. Kurz danach wurde ein offizieller Rassestandard für die Bengalkatze festgelegt. Demnach dürfen Katzen nur dann als Bengalkatzen bezeichnet werden, wenn sie ganz bestimmte Merkmale in Bezug auf Größe, Gewicht und Körperbau aufweisen.

Mittlerweile dürfen Bengalkatzen nur noch reinrassig, also innerhalb ihrer Rasse, gezüchtet werden.

Das Aussehen der Bengalkatze

Bengalkatze

Bengalkatzen besitzen eine sehr exotisches Aussehen und sind nicht zuletzt deswegen in der Heimtierhaltung äußerst beliebt. Das Zuchtziel, welches man durch die Paarung einer Wildkatze mit einer Hauskatze verfolgte – nämlich, das exotische Aussehen einer Wildkatze mit dem lieben Charakter einer Hauskatze zu verbinden –, wurde demnach nicht verfehlt.

Offizielle Rassestandards

Nachdem Bengalkatzen 1985 als offizielle Rasse anerkannt wurden, wurden wenige Zeit später so genannte Rassestandards festgelegt, anhand derer man Bengalkatzen von anderen Rassen unterscheiden kann.

Demnach gehören Bengalkatzen zu den mittelgroßen bis großen Katzen, die ein Gewicht von 4-6 Kilo erreichen. Typisch für Bengalkatzen ist auch ihr athletischer und sehr muskulöser Körperbau, der sie sehr beweglich und sehr schnell macht. An ihre wilden Vorfahren erinnert fühlt man sich bei der Bengalkatze dadurch, dass ihre Vorderbeine etwas niedriger als ihre Hinterbeine und Schultern sind. Im Verhältnis zum Körper ist der Kopf bei Bengalkatzen eher klein. Sie besitzen kleine bis mittelgroße, abgerundete Ohren.

Offiziell als Bengalkatzen anerkannt werden diese Katzen nur dann, wenn sie ebenfalls ovale bis runde, weit auseinander liegende Ohren sowie eine breite und große Nase, ein starkes Kinn sowie volle und breite Wangen mit hoch stehenden und ausgeprägten Wangenknochen besitzen. Daneben zählen auch ein mittelgroßer, möglichst dicker und spitz zulaufender Schwanz, ein langer und muskulöser Nacken, mittelgroße Beine, Füße mit auffallenden Knöcheln, ein stämmiger und harter Knochenbau und eine kräftige Muskulatur zu den Rassestandards für Bengalkatzen.

Die Fellfarbe von Bengalkatzen

Das samtig weiche Fell von Bengalkatzen erinnert vom Aussehen her stark an ihre wilden Vorfahren. Ihr Tiger- oder Leopardenmuster verleiht der Bengalkatze ein exotisches Aussehen. Mittlerweile gibt es diese Katzenrasse in zwei unterschiedlichen Fellzeichnungen: spotted (Tupfer) und marbled (Tigerung).

Daneben gibt es Bengalkatzen in unterschiedlichen Farben und Zeichnungen. Man findet sowohl braune bzw. schwarze als auch silberne und Snow-Varianten. Vor einiger Zeit wurde auch damit begonnen, Bengalkatzen mit langem Fell zu züchten. Die so genannten Casmere Bengalen besitzen ein besonders langes und kuschelig-weiches Fell.

Während Schwanzspitze und Fußballen bei der Bengalkatze immer schwarz sind, besitzen viele Zuchtformen einen „Goldglitter“. Bei ihnen leuchten die Fellspitzen im Sonnenlicht gold-glitzernd. Das Fell von Bengalkatze ist besonders eng anliegend, von mittlerer Länge, dicht und glänzend, so dass kaum jemand dem Drang widerstehen kann, sie zu streicheln.

Bengalkatze: Wesen und Charakter

Nicht nur anhand ihres Aussehens unterscheiden sich Bengalkatzen von anderen Katzenarten. Auch ihr freundlicher und gleichzeitig verspielter Charakter sind typisch für sie.

Freundliche und offene Wesen

Allgemein gelten Bengalkatzen als sehr freundliche, verschmuste, zutrauliche, menschenbezogene sowie sehr neugierige Katzen. Durch ihr sanftes Wesen machen sie ihren Halter durch lautes Schnurren und Köpfchengeben regelmäßig darauf aufmerksam, dass sie schmusen möchten. Bengalkatzen gewöhnen sich relativ schnell an ihr Herrchen und Frauchen und suchen deren Kontakt auch gerne mal, indem sie sich auf den Schoß ihres Halters legen.

Bengalkatzen lassen sich recht gut erziehen

Bengalkatzen gelten als sehr intelligent, neugierig und aufmerksam. Obwohl sie sehr verspielt sind, gerne klettern und somit ein sehr lebhaftes Wesen haben, hören sie auf Verbote des Menschen. Wenn man will, kann man Bengalkatzen also sehr gut erziehen. Noch wichtiger für diese Katzenrasse ist aber eine innige Beziehung zu den Menschen um sie herum. Das macht die Bengalkatze zum idealen Haustier für Familien mit Kindern. Oftmals vertragen sie sich auch mit anderen Haustieren.

Wie beschäftigt man Bengalkatzen?

Bengalkatzen müssen tagtäglich beschäftigt werden und wollen immer am Familienleben teilhaben. Als Spielzeuge eignen sich kleine Fellmäuse oder Bälle. Da die Tiere das Spiel mit dem Wasser mögen, darf man sich nicht darüber wundern, wenn Spielsachen im Wassernapf landen. Außerdem werden Bengalkatzen nahezu magisch von tropfenden Wasserhähnen, Badewannen und Pools angezogen.

Beschäftigen kann man Bengalkatzen auch, indem man sie weggeworfene Spielsachen apportieren lässt. Zwar können Bengalen auch alleine spielen, besonders gern tun sie dies aber mit Menschen. Wer eine Bengalkatze im Haushalt, dem wird mit Sicherheit nie mehr langweilig, denn nicht selten integrieren die neugierigen Haustiere ihre Mitbewohner in ihre Spiele.

Wünsche muss man ihnen nicht von den Lippen ablesen

Bengalkatzen besitzen ein breites Spektrum an Kommunikationsmöglichkeiten. Durch verschiedene Tonarten machen sie ihrem Halter unmissverständlich klar, was sie wollen und brauchen. Somit gehört der sehr schrille Schrei ebenso in ihr Kommunikationsrepertoire wie das Gurren, das dem einer Taube ähnelt.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass sich Bengalkatzen niemals langweilen. Ansonsten neigen sie zu Verhaltensauffälligkeiten. Außerdem sollte man sich keinesfalls darüber wundern, wenn Bengalen einem hinterherlaufen.

Die Jungtierphase ist entscheidend für den Charakter des Tieres

Bengalkatzen sollte man ausschließlich von erfahrenen Züchtern oder liebevollen Haushalten holen. Denn das, was Bengalkatzen in ihrer Phase als junge Tiere erlebt haben, ist prägend für ihren Charakter. Wird ihnen zum Beispiel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, entwickeln sie eine gewisse Zurückhaltung.

Wie bei jedem Tier, gibt es auch bei Bengalkatzen starke Unterschiede im Charakter. Erfahrungen, Haltung und Pflege haben einen wesentlichen Anteil daran, wie sich Bengalen entwickeln.

Wichtige Fragen zur Bengalkatze

Im folgenden Abschnitt möchten wir einige der häufigsten Fragen rund um Bengalkatzen beantworten, da diese von unseren Besuchern immer wieder gestellt werden.

Was kostet eine Bengalkatze?

Die Kosten für die Bengalkatzen-Haltung setzen sich zunächst einmal durch die Anschaffungskosten für das Tier selbst und die Grundausstattung, die für eine artgerechte Haltung nötig ist, zusammen. Für eine reinrassige Bengalkatze von einem seriösen Züchter sollten etwa 1.000 bis 1.500 Euro eingeplant werden. Der Preis ist bei diesen exotisch aussehenden Stubentigern somit deutlich höher als bei anderen Rassen. Eine günstigere Alternative für die Anschaffung kann ein Tierheim sein. Für die Grundausstattung, zu der Katzenklo, Kratzbaum, Katzenbett, Spielzeug und Näpfe zählen, stehen schnell 300 bis 500 Euro zu Buche.

Zu den Anschaffungskosten kommen dann noch die regelmäßig anfallenden Haltungskosten hinzu. Für Katzenfutter und Katzenstreu muss man jährlich mit etwa 300 bis 600 Euro planen. Die Tierarztkosten für Untersuchungen oder Impfungen betragen pro Jahr etwa 100 bis 300 Euro. Vergessen werden sollte zudem auch nicht, dass auch die Ausstattung in unregelmäßigen Abständen mal erneuert werden muss.

Wie alt werden Bengalkatzen?

Bengalkatzen erreichen im Durchschnitt ein Alter von etwa 12 bis 18 Jahren. Die Lebenserwartung unterscheidet sich also im Wesentlichen nicht von der anderer Katzenrassen. Wie alt eine Katze tatsächlich wird, ist allerdings von vielen Faktoren abhängig. Einen entscheidenden Einfluss auf ein langes Leben haben vor allem gute Haltungsbedingungen. Grundsätzlich kann man auch festhalten, dass Freigänger in der Regel nicht so alt werden wie Wohnungskatzen, da sie in der Natur üblicherweise mehr Gefahren ausgesetzt sind als in einer Wohnung.

Was ist das Besondere an einer Bengalkatze?

Bengalkatzen sind bekannt für ihre auffällige Fellzeichnung, die an wilde Leoparden erinnert. Dabei haben sie allerdings einen sehr sozialen Charakter und eignen sich sehr gut als Haustiere. Bengalkatzen sind sehr intelligent, verspielt und aktiv, was sie zu einer idealen Wahl für Menschen macht, die eine dynamische und aktive Katze suchen. Sie haben auch einen hohen Energielevel und benötigen viel Aufmerksamkeit, was bedeutet, dass sie viel Zeit mit ihren Besitzern verbringen möchten.

Was sind die häufigsten Krankheiten bei Bengalkatzen?

Als künstlich gezüchtete Rasse können Bengalkatzen (wie die meisten Rassekatzen) genetisch bedingte Probleme haben. Die häufigsten Gesundheitsprobleme bei Bengalkatzen sind:

  • Hüftdysplasie: Eine angeborene Deformität der Hüftgelenke, die Schmerzen und Steifheit verursachen kann.
  • Progressive Retinaatrophie (PRA): Eine genetische Augenkrankheit, die zur Erblindung führen kann.
  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Eine Herzkrankheit, bei der sich die Wände des Herzens verdicken und es schwieriger wird, Blut zu pumpen.
  • Polyzystische Nierenerkrankung (PKD): Eine genetische Erkrankung, bei der sich viele Zysten in den Nieren bilden und deren Funktion beeinträchtigen können.
  • Patellaluxation: Eine Fehlstellung der Kniescheiben, die Schmerzen und Gangstörungen verursachen kann.
  • Allergien: Da Bengalkatzen oft empfindliche Haut haben, können sie allergisch auf bestimmte Futtermittel oder Umweltfaktoren reagieren.

Es ist wichtig, dass Bengalkatzen von seriösen und verantwortungsbewussten Züchtern gekauft werden, die sicherstellen, dass die Elterntiere auf genetische Krankheiten getestet wurden und dass die Jungtiere bei Bedarf medizinisch behandelt werden. Regelmäßige Tierarztbesuche können auch dazu beitragen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.